Solnhofener Platten
Ein aufregender Naturstein
Solnhofener Platten kennt viele Namen: Solnhofer Platten oder Solnhofener Plattenkalk sind nur zwei davon. Lesen Sie mehr zur einzigartigen Optik dieses Plattenkalks in unserem Beitrag "Solnhofener Fliesen". Um dem legendärsten Kalkstein der Welt gerecht zu werden, liefern wir in diesem Artikel nochmals spannende Zusatzinformationen!
Wer im Altmühltal auf "Natursteinjagd" geht, der wird schnell fündig: Hier werden verschiedene Sorten aus dem Altmühljura abgebaut, darunter neben Dietfurter Kalkstein und Jura Kalkstein auch die weltberühmten Solnhofener Platten. In der Umgebung werden sie in verschiedenen Ortschaften wie Eichstätt, Wintershof oder Mörnsheim zu Tage befördert. Dies geschieht auf die gleiche Weise wie noch vor 100 Jahren: aussschließlich in Handarbeit. Mit dem Pickel werden die Solnhofer Platten herausgebrochen und dann vorsichtig mit Hammer und Meißel gespalten. Beim Kauf kann man meist zwischen dieser natürlichen, spaltrauen Oberfläche und einer geschliffenen Variante wählen.
Salzige Angelegenheit
Dort, wo heute die Solnhofener Platten abgebaut werden, befanden sich vor vielen Jahren Lagunen, die sich relativ abgetrennt vom großen Wasser, der Tethys, entwickelten. Lediglich die oberen sauerstoffreichen Wasserschichten stellten einen lebensfreundlichen Raum dar: Da das Wasser sehr flach war, verdunstete viel Flüssigkeit und das überschüssige Salz lagerte sich in den unteren Wasserschichten ab, wodurch diese lebensfeindlich waren. Wiederkehrende tropische Stürme drückten die Sedimente tief in die Wannen hinein und schwemmten die unterschiedlichsten Tiere mit dem Wasser in die Lagunen. Durch den hohen Salzgehalt starben diese meist schnell und sanken an den Grund der Wanne. Wenn sich dann rasch neue Sedimente ablagerten, können wir heute in den Solnhofer Platten äußerst gut erhaltene Fossilien entdecken. Übrigens: Der Zeitraum, in dem sich die Bestandteile dieses Natursteins ablagerten, beträgt ca. 500.000 Jahre. Was sich für uns nach einer halben Ewigkeit anhört, ist geologisch gesehen sehr kurz!
Spinnen in Solnhofener Platten
Nicht nur Fossilien, sondern auch Pseudofossilien haben Solnhofener Platten zu bieten: Häufig lassen sich auf dem crème- bis ockerfarbenen Stein Dendriten finden. Das sind Kristallstrukturen, die an Pflanzen erinnern. Die baum- und strauchähnlichen Gebilde entstehen bei der Auskristallisation von Eisen oder Manganoxiden (Quelle: wikipedia). Die meisten Leute erfreuen sich an diesen filigranen Strukturen, die die Solnhofer Platten zieren. Früher war das teilweise ganz anders: Die fossilen Rückstände und Dendriten waren als Teufelswerk verschrien. Die negativen Assoziationen spiegeln sich sogar in der Bezeichnung mancher Natursteinsorten, wie z.B. den „Eichstätter Spinnensteinen“ wieder.
Heute jedenfalls werden Solnhofener Platten weltweit geschätzt. Um den außergewöhnlichen Naturstein hat sich eine ganze Industrie entwickelt, die das Material auf unterschiedlichste Weise verarbeitet. Häufigstes Einsatzgebiet ist und bleibt aber der Boden, da sich Solnhofer Platten einfach perfekt als Bodenfliesen eignen. Wer eine günstige Alternative sucht, dem kann Jura Marmor empfohlen werden. Oder Sie sehen sich einmal in unserem Online-Shop um!