Travertinplatten verlegen
Das sollten Sie wissen und beachten
Travertinplatten gehören zu den beliebtesten Natursteinböden für den Außenbereich. Daher stellen sich natürlich auch viele Kunden die Frage, wie man Platten aus Travertin am besten verlegen sollte. Die Verlegung ist kein Hexenwerk und wenn nur wenige Dinge dabei beachtet werden, dann wird man sich noch sehr lange an einem wie neu aussehenden Terrassenboden erfreuen können. Zentrale Tipps und Hinweise zum Travertinplatten verlegen haben wir hier zusammengestellt.
Das ungebundene Verlegen von Travertinplatten
Kleben? Ausfugen? Wie verlegt man den edlen Stein denn nun richtig? Die wirklich gute Nachricht ist: Die beste Verlegemethode für Platten aus Travertin ist zugleich auch die einfachste und kostengünstigste! Wir empfehlen bei fast allen von uns angebotenen Travertinplatten das sogenannte „ungebundene Verlegen“. Diese stellen wir im Folgenden ausführlicher vor. Eine Alternative ist die ebenfalls einfache Verlegeart der teilgebundenen Verlegung. Am Ende des Artikels gehen wir nochmal auf die gebundene (feste) Verlegung ein.
Bei der ungebundenen Bauweise werden die Travertinplatten auf Edelsplitt und einer Schottertragschicht verlegt. Dabei handelt es sich um ein besonders einfaches Verlegeverfahren, das vor allem für Travertinplatten empfohlen wird. Beim Splitt sollte Wert daraufgelegt werden, dass es sich um Edelsplitt handelt wie beispielsweise Granit- oder Basaltsplitt. Das Splittbett sollte etwa eine Dicke von 3-5 cm haben und gewährleistet so eine gute Wasserabführung, die den Naturstein wiederum vor Frostschäden schützt. Nun noch die Platten aus Travertin lose auf dem Splittbett verlegen und mit einem weißen Gummihammer (um mögliche Farbspuren zu vermeiden) leicht anklopfen, um die Platte zu fixieren. Bei der teilgebundenen Verlegung der Terrassenplatten werden diese, bevor sie ins Edelsplittbett gelegt werden, auf der Rückseite mit Fliesenkleber bestrichen und anschließend verfugt. Mehr zur teilgebundenen Verlegung von Terrassenplatten erfahren Sie in unserem Magazinartikel.
Übrigens: Wir lassen unsere Travertinplatten trotz Frostzertifikat der Hersteller nochmals genau unter mitteleuropäischen Gegebenheiten vom TÜV Rheinland auf ihre Frostfestigkeit prüfen. Bei sachgemäßer Verlegung müssen Sie sich also auch bei einem strengen Winter keine Sorgen machen – unsere Platten aus Travertin sind frostsicher.
Info: Was bedeutet lose, teilgebundene und feste Verlegung?
Die Bedeutung steckt schon im Namen: Bei einer „losen“ Verlegung (auch: ungebundene oder schwimmende Verlegung) kommt kein Natursteinkleber zum Einsatz und die Platten werden lose ins Splittbett gelegt. Die Platten sind ein Stück weit „beweglich“, was der Stabilität und Sicherheit der Terrasse aber in der Regel keinen Abbruch tut. Bei der "teilgebundenen" Verlegung werden die Platten, bevor sie in das Splittbett gelegt werden, rückseitig mit Fliesenkleber bestrichen. Dadurch verzahnen sie sich mit dem Untergrund und geben einen festen Halt. Zusätzlich werden sie dann noch verfugt. Bei der „festen“ (auch: gebundene Verlegung) werden Travertin und andere Terrassenplatten fest mit passendem Mörtel verklebt.
Vorteile und Nachteile?
Die lose Verlegung wird für Travertinplatten verlegen gerne und häufig gewählt, da sie günstig und einfach selbstzumachen ist. Auch können Einzelplatten bei Bedarf leichter ausgetauscht werden. Die teilgebundene Verlegung ist für einen geübten Heimwerker ebenfalls leicht durchzuführen und punktet mit einem gepflegten Fugenbild und festsitzenden Platten. Die feste Verlegung eignet sich für Platten mit höheren Maßtoleranzen (wie z.B. Naturschiefer) sehr gut. Die geschlossenen Fugen (z.B. mit wasserdurchlässigem Epoxidharz) machen den Terrassenboden insgesamt besonders pflegeleicht, da sich Pflanzenreste und Ameisen nicht ausbreiten können.
Fugen, Gefälle und Randeinfassung
Die Natursteinfugen können bei Platten aus Travertin schließlich noch mit Splitt oder Quarzsand gefüllt werden. Bei Travertinplatten mit getrommelten Kanten kann auch eine Sonderkonstruktion verwendet werden, bei der die Fuge weggelassen und die Platten „press“ (auch: knirsch oder auf Stoß) verlegt werden.
Tipp: Achten Sie bei der Materialauswahl darauf, sog. Edelsplitt (besteht in der Regel aus Granit oder Basalt) zu wählen. Warum? Sie minimieren durch diesen Splitt das Risiko an Verfärbungen. Denn: Im Splitt enthaltene Mineralien oder Eisen können durch Feuchtigkeit gelöst werden uns so zu Rostflecken oder anderen Verfärbungen führen.
Das feste Verfugen oder gar das Ausfugen der Travertin-Löcher sollte unterlassen werden. Warum? Spätestens bei frostigen Temperaturen würden Ihnen die gespachtelten Löcher ausbrechen. Zudem verleihen die Poren dem Travertin einen ganz besonderen Charakter und es wäre doch zu schade, diese zu verschließen. Um eine Pfützenbildung und mögliche Staunässe auf dem Stein zu vermeiden, ist grundsätzlich ein Gefälle von ca. 2-3 % im Unterbau (Schottertragschicht) zu berücksichtigen. Eine Randeinfassung mit Kantensteinen, Tiergartenband oder speziellen Schienensystemen verhindert zuletzt das Eindringen von Feuchtigkeit aus dem umliegenden Erdreich und sorgt dafür, dass die Platten schön an ihrem Platz bleiben. Mehr zu Terrasseneinfassung hier lesen.
Sie möchten mehr über Gestaltung mit Travertin outdoor wissen? Mehr über Treppen, Blockstufen und Co. lesen Sie im Artikel „Gartengestaltung mit Travertin“.
Römischer Verband und Verlegung mit Versatz
Das typischste Verlegemuster für Travertinplatten ist der Römische Verband. Beim Römischen Verband erscheinen die Platten dem Betrachter auf den ersten Blick in einer zufälligen Reihenfolge angeordnet zu sein. Allerdings offenbart bereits das genauere Hinsehen, dass die Steine keinesfalls willkürlich angeordnet sind, sondern dass ihnen ein raffiniertes Schema zu Grunde liegt. Der klassische Römische Verband sieht vier unterschiedlich große Steinformate vor. Die genauen Maße der Steine können dabei zwar variieren, aber das Verhältnis der vier Steinformate untereinander ist dabei stets gleich.
Römischer Verband kurz erklärt? Schauen Sie sich unser Video an:
Das zweite typische Muster für das Verlegen von Travertinplatten ist die Verlegung mit Versatz. Das sicherlich bekannteste Muster ist dabei der Halbverband (Sonderkonstruktion). Hier werden die Platten von Reihe zu Reihe um die Hälfte ihrer Länge versetzt. Aber auch der Drittelverband oder Viertelverband (Sonderkonstruktionen) sind denkbar. Wie die Namen schon vermuten lassen, werden in diesen Fällen die Platten von Reihe zu Reihe jeweils um ein Drittel oder ein Viertel ihrer Länge versetzt. Besonders lebendig und individuell kann ein "wilder Verband" (Sonderkonstruktion) wirken.
Wer sich für Travertin entscheidet, hat mit Polygonalplatten (Vieleck-Platten) eine weitere Möglichkeit, Platten aus Travertin in einem typisch mediterranen Muster zu verlegen. Die unterschiedlichen und unregelmäßigen Formate versprühen eine typisch südländische Lässigkeit.
Betondecke und Co.
Immer wieder fragen Kunden uns auch nach anderen Verlege-Methoden für Travertinplatten wie beispielsweise die Verlegung auf einer Betondecke. Um eine optimale Wasserableitung sicherzustellen, sollte auf den Beton eine Drainagematte verlegt werden.
Jetzt haben Sie mehrere Möglichkeiten:
Sie können auf der Drainagematte eine lose Verlegung der Platten im Splittbett durchführen oder eine teilgebundene Verlegung im Splittbett. Bei einer festen Verlegung mit Drainagemörtel sollte sichergestellt sein, dass z.B. das angrenzende Haus (z.B. mit Dichtschlämme von Sopro) wasserdicht abgedichtet wird.
Tipp: Sie wollen Travertin über Keller oder auf der Garage verlegen? Sprechen Sie bezüglich der Statik mit einem Architekten oder fachkundigen Natursteinverleger. Außerdem muss auch hier darauf geachtet werden, dass Wasser richtig abgeführt wird und sich nicht unter den Steinen sammeln kann.
Und im Innenbereich? Natursteinfliesen aus Travertin verlegen
Leichter als Sie denken: Wie man Travertinfliesen im Römischen Verband im Innenbereich verlegt, zeigen wir Ihnen Step-by-Step in unserem Verlegetutorial. Vom Grundieren, über’s Verlegen bis zum finalen Reinigen – hier erfahren Sie alles:
Geo-Info: Travertin als Gestein
Travertin gehört anders als das Hartgestein Quarzit zu den Weichgesteinen und ist dementsprechend einfach zu bearbeiten. Als Angehöriger der Kalksteinfamilie ähnelt dieser Naturstein in seiner mineralischen Zusammensetzung Marmor und anderen Kalksteinen. Was ihn so besonders macht: Travertin ist ein sog. „Süßwasserkalkstein“: In Quellen, Flüssen oder Seen werden Stoffe in Form von Kristallen, Tröpfchen oder Flocken ausgeschieden. Hierbei wandelt sich die Kalklöslichkeit im Wasser und lagert sich als Travertin ab. Die gesteinstypischen Poren kommen z.B. durch Gaseinschlüsse oder ausgelaugte Einlagerungen von Ton zustande.
Übrigens: Hinter dem Begriff „Antikmarmor“ verbirgt sich nicht nur Marmor. Auch andere Kalksteine wie Travertin fallen unter diesem Sammelbegriff, der antik bearbeitete (meist: getrommelte) Natursteine zusammenfasst.
Fazit: Das Verlegen von Platten aus Travertin
Die kostengünstigste und einfachste Lösung für das Verlegen von Travertinplatten ist die ungebundene Variante. Die Fugen sollten dabei höchstens mit Quarzsand oder Splitt aufgefüllt werden – die Fugen oder die für den Travertin typischen Löcher werden bei dieser Verlegeart nicht fest ausgefugt. Sie können die Platten auch in der teilgebundenen Verlegeart verlegen und sie rückseitig mit Fliesenkleber bestrichen ins Edelsplittbett legen. Bei dieser Verlegeart werden die Fugen mit Drainfuge verfugt. Zeitaufwendiger und etwas teuer geht es auch mit der festen/gebundenen Verlegung. Bei der Fugengestaltung sollte auf wasserdurchlässigen Fugenmörtel geachtet werden. Wer sich für eine Verlegung auf Betonplatte entscheidet, sollte sich vorab wegen der Statik kundig machen. Wollen Sie Bodenplatten aus Travertin auf einem Balkon oder überdachtem Keller verlegen, sollten Sie das Gewicht der Natursteinplatten nicht vergessen.
Summa summarum: Egal ob lose, teilgebunden oder fest – alle Verlegearten für Travertinplatten führen zum Ziel, wenn sie fachgerecht ausgeführt werden. Sie haben das Gefühl zwei linke Hände zu haben? Dann beauftragen Sie einen versierten Natursteinverleger. Hier praktische Kriterien, wie Sie einen geeigneten Fachmann finden.
Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.
- Das ungebundene Verlegen von Travertinplatten
- Vorteile und Nachteile?
- Fugen, Gefälle und Randeinfassung
- Römischer Verband und Verlegung mit Versatz
- Römischer Verband kurz erklärt? Schauen Sie sich unser Video an:
- Betondecke und Co.
- Und im Innenbereich? Natursteinfliesen aus Travertin verlegen
- Fazit: Das Verlegen von Platten aus Travertin