Ausblühungen bei Naturstein
Wie sie entstehen, verhindert und entfernt werden können
Weiße kristallartige Verkrustungen auf der Oberfläche von Naturstein oder Beton sind ärgerlich – und vermeidbar! Wie Sie Kalkausblühungen und Co. präventiv vorbeugen oder diese entfernen, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Was ist das überhaupt?
Bei „Ausblühungen“ (auch als Effloreszenz bezeichnet) handelt es sich um pulvrige Ablagerungen, die meist aus dem Stein herausgelöst wurden und auf der Oberfläche kristallisierten. Die Bezeichnung „Ausblühung“ geht auf das Erscheinungsbild zurück. Häufig wirkt es, als würden Kristalle aus dem Gestein herauswachsen. Bei Naturstein handelt es sich hierbei hauptsächlich um Kalk- oder Salpeterausscheidungen.
Vielfach werden Ausblühungen zu den Verfärbungen von Naturstein gerechnet, da die Oberflächenstruktur von Natursteinen verändert wird.
Wie entstehen sie?
Grundsätzlich gibt es drei mögliche Hauptauslöser für Ausblühungen bei Naturstein:
- Feuchtigkeit im Untergrund und Mängel bei der Verlegung
- Einwirkung von außen
- Unpassendes Verlegezubehör
Zu 1: Gerade im Außenbereich kann bei Natursteinplatten oder Fliesen eindringende Feuchtigkeit dafür sorgen, dass Salze und Mineralien aus Untergrund herausgelöst werden. Durch die Kapillarwirkung des Natursteins werden diese an die Oberfläche oder die Fugen transportiert und verdunsten dort. Übrig bleibt eine kristalline Schicht. Auslöser können unterschiedliche Untergründe wie z.B. ein zementärer Untergrund, Minerale oder mineralische Baustoffe sein. Wurde das empfohlene Verlegegefälle von mindestens 3 % nicht berücksichtigt, kann es auch hier zu Feuchtigkeitsbildung und so zur Bildung von Ausblühungen kommen.
Zu 2: Eine weitere mögliche Quelle können auch externe Einwirkungen sein. Durch die Reaktion mit Tierkot und Mörtel kann es ebenfalls zu weißlichen Ausblühungen auf Naturstein kommen. Gerade im Winter ist es wichtig, ob die Platten auch tausalzbeständig und frostsicher sind, da dadurch auch Verfärbungen etc. entstehen können.
Gut zu wissen: wir lassen stichprobenartig vom TÜV-Rheinland prüfen, ob die Natursteinplatten in unserem Sortiment frostbeständig sind. Mehr dazu in unserem Magazinbeitrag zum Thema Frostsicherheit von Naturstein.
Zu 3: Einer der Hauptgründe liegt in der Verwendung unpassenden Verlegezubehörs für die Natursteine. Fugenmörtel und andere Baustoffe, wie Zement, Trass und Silikate, können zu sog. Kalkausblühungen führen. Durch eine chemische Reaktion lagert sich Kalk so z.B. im Fugenbereich ab, wenn das Material nicht für Naturstein geeignet ist.
Ganz praktisch: Wie vermeide ich Ausblühungen?
Prävention macht viel aus! Schon bei der Verlegung kann man hier die Weichen stellen.
Tipp 1: Achten Sie vor der Verlegung darauf, dass Bettungsmaterial, Fugenmörtel, Silikone und Co. auf jeden Fall für Naturstein geeignet sind.
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Tipp 2: Beherzigen Sie bei der Verlegung von Platten im Außenbereich das empfohlene Gefälle von 3 % zum Garten hin. So kann durch Regen, Schnee und Co. erst gar keine Staunässe und so keine möglichen Ausblühungen entstehen.
Tipp 3: Schützen Sie Ihre Natursteinfliesen und Natursteinplatten zusätzlich mit einer Imprägnierung. Flüssigkeiten perlen so an der Oberfläche des Steins ab und können einfach abgewischt werden.
Für den Fall der Fälle: So entfernen Sie sie!
Keine Panik, wenn es doch zu Ausblühungen gekommen sein sollte! Es gibt Mittel und Wege, wie Sie diese wieder entfernen können.
Im Außenbereich trägt nicht selten Wind und Wetter dazu bei, dass die Ausblühungen mit der Zeit fast vollständig wieder von allein von Schiefer und Co. verschwinden. Wem der Zahn der Zeit nicht gründlich genug oder zu langsam arbeitet, der kann selbst Hand an die Ausblühung legen. Mit klarem Wasser, Bürste und ordentlich Armschmalz lässt sich der Makel oft schonend entfernen.
Hartnäckige Ausblühungen? Geeignete Reinigungsmittel helfen!
Während man bei Ausblühungen auf Betonwerktsteinen bedenkenlos zu säurehaltigen Reinigern greifen kann, sollte man bei Naturstein besser auf das Naturmaterial abstimmte Mittel zurückgreifen, um Verfärbungen und Co zu entfernen.
Praxistipp: Verwenden Sie einen Zementschleierentferner! Entsprechend der betroffenen Fläche tragen Sie das Mittel pur oder in einem Verhältnis von 1:10 verdünnt auf. Mit einer Bürste oder einem Schrubber können Sie die Reinigungswirkung zusätzlich unterstützen. Nach ca. 10 Minuten die Oberfläche mit klarem Wasser vollständig abspülen, sodass keine Reste des Mittels zurückbleiben.
[Titelbild: © animaflora/ Fotolia.com, zweites Bild von oben: © Fa. Gerhard Wurzenberger]