Bautrends
Wie wir wohnen werden: Strömungen, Trends und Architektur
Leben und Wohnen sind in den letzten Jahren immer bedeutender geworden: Es gibt einen deutlichen Trend zum „Homing“, die eigenen vier Wände werden immer stärker zum persönlich gestaltetem Rückzugs- und Wohlfühlort. Gleichzeit spielt das Eigenheim aber auch eine immer größere Rolle, wenn es um Zukunft und Wertanlagen geht. Welche Bautrends und Themen bewegen Bauherren und Branche? Und welche Rolle spielt hier Naturstein? Wie wohnen wir und wie werden wir wohnen? Wir nehmen Bautrends, Tendenzen in der Architektur und gesellschaftlich-soziale Entwicklungen etwas genauer unter die Lupe.
Bautrends: Zwischen Nachhaltigkeit und Hightech
Die aktuellen Bautrends bewegen sich in einem Spannungsfeld, das nur auf den ersten Blick unvereinbar scheint: Natur und technischer Fortschritt. Hier die Top-Trends:
1. Energieeffizienz und Hochleistungsbaustoffe
Energie ist ein großes Thema unserer Zeit. Fossile Brennstoffe gehen zur Neige, schöne Altbauten werden bei einer Sanierung auf Wärmespeicherung geeicht und Dämmung spielt nicht zuletzt durch die Energiesparverordnung (EnEV) eine immer wichtigere Rolle. Hochleistungsbaustoffe treffen den Nerv der Zeit: Sie sind leistungsfähig, langlebig und energiesparend. Bewährte Baustoffe sind Beton oder Mineralwolle; diese werden permanent weiterentwickelt und ihre Eigenschaften optimiert. Natürliche Materialien bringen allerdings schon von Natur aus Vorteile mit, die nicht nachträglich hinzugefügt werden müssen. Naturstein z.B. ist der ideale Bodenbelag, wenn es darum geht, die Wärme einer Fußbodenheizung bestmöglichst auszuschöpfen: Die Fliesen verfügen über eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit und speichern die Wärme recht lange. Gut zu wissen: Auch im Sommer sorgt Naturstein für angenehme Temperaturen und spendet Kühle.
2. Nachhaltiges Bauen
Gesundheit und Nachhaltigkeit sind zwei große Schlagworte unserer Zeit. In diesem Kontext wurde der Begriff „Ecodesign“ von der Modewelt auf die Baubranche übertragen: Ansprüche an Optik und einer verantwortungsvollen, ökologisch korrekten und nachhaltigen Produktion sollen hier vereint werden. Baustoffe, die diesen Grundsätzen entsprechen, sind pflegeleicht, möglichst ohne chemische Zusätze gewonnen und verarbeitet und tragen so zu gesundem Bauen und Wohnen bei. Feinsteinzeug und Naturstein passen in das Konzept der Nachhaltigkeit als „grüne Bodenbeläg“ hinein: als hochwertiges Naturmaterial zeichnet er sich Naturstein durch eine lange Lebensdauer aus, ist geruchsneutral und wird umweltschonend produziert und weiterverarbeitet. Feinsteinzeug wird aus keramischen Rohstoffen bei namhaften Herstellern umweltschonend und emissionsarm hergestellt.
3. Plusenergiehaus und cleveres Heizen
Plusenergiehaus ist die Zukunft: Durch thermische Solaranlagen und Fotovoltaik gewinnt das Haus im Laufe eines Jahres mehr Energie, als es von außen durch Brennstoffe, Gas und Co. bezieht. Energiezufuhr und Verbrauch werden durch modernste Technik optimiert und Hausbesitzer weitestgehend unabhängig von externen Energieversorgern. Baustoffe wie Naturstein, die Energie noch zusätzlich lange speichern, runden dies ab.
4. Smart homes
Schon von der Arbeit aus im Winter die Heizung starten, oder bei einem Gewitter die Rollläden herunterlassen? Willkommen im Zuhause 4.0! In Zeiten der intelligenten Vernetzung ist das längst Realität. Nahezu die gesamte Haustechnik kann komfortabel und energieeffizient mit Smartphone oder Tablet vernetzt und gesteuert werden. Das Leben in einem solchen „klugen Zuhause“ ist komfortabel und einfach und wird uns auch in Zukunft viele Neuerungspotenziale und innovative Ansätze bescheren.
Trends in der Architektur: Freiheit, Komfort und Natur
Helligkeit und Licht: beides zwei Konstanten, welche die Architektur kontinuierlich bestimmt haben! Einen regelrechten „Hang zur Freiheit“ kann man in den letzten Jahren bei der Raumgestaltung beobachten: Helle, offene Räumlichkeiten werden durch verschiebbare Module und Raumtrenner flexibler gestaltet. Fenster reichen bis zum Boden und verstärken ein Gefühl der Offenheit. Ebenerdige Duschen und rahmenlose Türen radieren gekonnt Grenzen aus. Frei stehende Badewannen und einzelne Möbelstücke werden zum bewusst inszenierten Eyecatcher.
Und auch beim Mobiliar ist die Technik auf dem Vormarsch: „intelligente Möbel“ verfügen über mehrere Funktionen gleichzeitig: So fungiert die schmucke Kommode auch gleichzeitig als Docking-Station für das Smartphone. Nicht neu, aber immer stärker zutage tritt auch die Tendenz zur Natur hervor. Immer mehr Naturmaterialien erfahren bei der Innenraumgestaltung eine Renaissance: Holz und Naturstein werden sowohl als Deko und Bodenbeläge, aber auch aus Wandverblendern immer stärker nachgefragt und bewusst mit künstlichen Baustoffen wie Sichtbeton und Stahl kombiniert. Der wohlkalkulierte Stilbruch ist Trend.
Tendenzen in der sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung
Es ist eine ungebrochene Entwicklung, die sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird: Die - Nachfrage nach Wohnraum in wirtschaftlichen Zentren steigt weiter an. Die Anzahl der Single-Haushalte steigt nicht zuletzt an, weil vor allem junge Menschen in Groß-und Unistädte ziehen. Wie die Studie „Wohnen 2045“ der prognos AG (im Auftrag der Allianz) verrät, wird der Wohnraum bis 2030 vor allem in München, Berlin und dem Rhein-Main-Gebiet knapp werden. Auch Ballungsräume wie Frankfurt, Hamburg und Stuttgart und deren Umland werden diesem Trend folgen. Strukturschwache Regionen, wie das Saarland, Nordhessen und Ostdeutschland werden hingegen Einwohner verlieren, was sich auch zunehmend auf Grundstücks-und Mietpreise auswirken wird. Hinzu kommt der demographische Wandel: Die Jugend wandert in Ballungsräume ab, in ländlichen Regionen dominieren häufig eher die Senioren.
Entwicklungen in der Baubranche: Was Architekten sagen
Eine Umfrage unter 180 Architekten stützt die generellen Trends für 2016 und 2017: Das Thema nachhaltiges Bauen und damit auch Materialien wie Naturstein rangieren an zweiter Stelle. Neben der Rolle der demographischen Entwicklung für Bauvorhaben und einem Sicherheitsbedürfnis steht gerade in Zeiten des Klimawandels Bauen im Kontext von Energieeffizienz und Einsparung an der Spitze der Umfrage.
Visionen und Trends für das Wohnen der Zukunft
Problematische Entwicklungen und Engpässe verlangen häufig nach kreativen Lösungen. Die Großfamilie aus dem 19. Jahrhundert könnte Pate für die Mehrgenerationen-Häuser gestanden haben: Verschiedene Generationen wohnen hier zusammen unter einem Dach. Gute Nachbarschaft, Austausch und Kommunikation werden hierdurch positive befördert. Im Idealfall knüpfen sich familienartige Strukturen: Arbeiten werden aufgeteilt, man unterstützte sich bei Hausarbeiten und Besorgungen oder passt auch mal auf den Nachwuchs der Mitmieter auf. Schöner Nebeneffekt: Der Austausch und Zusammenhalt zwischen den Generationen wird bestärkt.
Fläche ist Geld; warum diese nicht nutzen? Sog. „Nachverdichtungen“ nehmen sich bestehende Brachflächen und Baulücken zwischen Häusern vor. So können Anbauten entstehen oder auch schön gestaltete Innenhöfe, die als „grüne Inseln“, mit kreativen Ideen und Naturstein, Ruhepol und Treffpunkt für Nachbarn sein können.
Wohnen, Bauen, Leben 2016/2017 bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Technik, Natur und gesellschaftlichem Wandel. Ansprüche an Komfort, Design, aber auch ökologische und gesellschaftliche Verantwortung werden mehr an Bedeutung gewinnen und uns noch lange begleiten. Naturstein kann ein „Baustein“ sein, der diese unterschiedlichen Themen zusammenhält.
- Bautrends: Zwischen Nachhaltigkeit und Hightech
- 1. Energieeffizienz und Hochleistungsbaustoffe
- 2. Nachhaltiges Bauen
- 3. Plusenergiehaus und cleveres Heizen
- 4. Smart homes
- Trends in der Architektur: Freiheit, Komfort und Natur
- Tendenzen in der sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung
- Entwicklungen in der Baubranche: Was Architekten sagen
- Visionen und Trends für das Wohnen der Zukunft