Terrassenreinigung
Wissenswertes und Praktisches über Reinigungsmittel und Co.
Draußen wird es sonniger und wärmer, die Bäume schimmern bereits leicht grün und überall blüht es: Unverkennbar steht der Frühling vor der Tür! Damit man die kommenden warmen Tage und Abende auch in vollen Zügen genießen kann, lohnt es sich, den Frühjahrsputz auch auf die heimische Terrasse auszudehnen und die letzten Spuren der kalten Jahreszeit zu beseitigen. Was es dabei alles an Möglichkeiten gibt und was Sie bei Naturstein, Feinsteinzeug, Holz oder Beton outdoor beachten sollten, verraten wir in unserem Magazinbeitrag.
Der Boden bestimmt die Terrassenreinigung!
Es liegt in der Natur des Materials: Verschiedene Böden verlange eine unterschiedliche Reinigung- außen wie innen. Beliebte Böden und gute Reinigungsmethoden stellen wir hier kurz vor
Die gute Nachricht vorab: Wenn Sie Ihre Natursteinterrasse einer Reinigungen unterziehen, müssen Sie nur ganz wenige Dinge beachten, damit diese wieder in vollem Glanz erstrahlt.
Reinigung von Natursteinplatten
Oftmals versuchen Terrassenbesitzer, ihre Natursteinplatten mit einem Hochdruckreiniger zu säubern. Zwar führt das auch zunächst zum Erfolg, schadet dem Boden allerdings langfristig gesehen mehr, als dass es ihm nützt. Denn der Druck des Wasserstrahls beschädigt seine Oberflächenstruktur und erleichtert so neuem Schmutz das Anlagern. Auch Kratzer, scharfe Schwämme und Terrassenreinigungsmittel auf Säure- oder Tensidbasis sollten eher gemieden werden. Handelsübliche Bürsten und schonendere, spezielle Natursteinreiniger eignen sich dagegen deutlich besser.
Einfach den Reiniger mit der Bürste auf dem Boden gründlich einarbeiten und danach mit einem Gartenschlauch abspritzen. Schon wirkt der Natursteinboden wieder wie neu!
Nach einem langen, feuchten Winter können Natursteinflächen oft von Grünbelägen befallen sein. Dies beeinträchtigt nicht nur das Aussehen, sondern kann auch zu rutschigen Stellen führen, was ein Sicherheitsrisiko darstellt. Daher ist es wichtig, diese Beläge zu beseitigen.
Ein Spezialreiniger auf Chlorbasis (z. B. der Außenreiniger von Lithofin) kann hartnäckige dunkle und grüne Beläge sowie Ablagerungen, Stockflecken und dunkle Verfärbungen durch Pflanzen oder Blätter effektiv lösen und entfernen.
Tipp: Um unliebsamen Verfärbungen nach auf der Natursteinterrasse vorzubeugen, sollten Sie im Herbst Ihre Terrasse von Blättern und anderen Pflanzenteilen, wie Unkraut in den Fugen befreien. Und verzichten Sie bitte auf Streusalz! Der Naturstein kann sich durch die darin enthaltenen Stoffe verfärben und einen Grauschleier annehmen.
Terrassenplatten aus Feinsteinzeug pflegen
Bei einer Terrasse mit Platten aus Feinsteinzeug gestaltet sich die Alltagspflege überaus einfach. Spritzer und Flecken von Rotwein, Ketchup & Co, abgefallene Blätter, die am Boden kleben - kein Thema für Feinsteinzeug. Durch den Fertigungsprozess, bei dem die keramischen Fliesen bei hohen Temperaturen gebrannt werden, entsteht die extrem harte Struktur, die Feinsteinzeug so robust und pflegeleicht werden lassen. Meistens genügt klares Wasser, bei Bedarf ein handelsüblicher Reiniger - und schon erstrahlen Oberflächen aus Feinsteinzeug wieder wie neu.
Gut geschützt vorab: Imprägnierung
Eine regelmäßige Imprägnierung kann Ihnen zudem viel Zeit bei der Terrassenreinigung ersparen, denn sie reduziert die Saugfähigkeit des Bodens, sodass Flüssigkeiten und Schmutz dank des „Lotus-Effekts“ zunächst keine Chance haben und einfach abperlen. „Eine kurze Unaufmerksamkeit reicht bereits aus und schon landen Rotwein und Speisefett auf dem Terrassenboden und hinterlassen unschöne Flecken. Mit einem modernen Imprägniermittel auf Nano-Basis, dass sich wie ein Schutzfilm auf die Oberfläche legt, kann der Boden dagegen sorglos genutzt werden, ohne dass man ihm die Spuren der kleinen, alltäglichen Missgeschicke ansieht“, so unsere Natursteinexpertin und Kundenberaterin Kim Keller.
Sie machen sich Sorgen, ob sich durch die Imprägnierung die natürliche Farbgebung des Steins verändert? Keine Bange: Das ist wirklich der absolute Ausnahmefall. Naturstein glänzt (anders als nach einer Versiegelung) nach der Imprägnierung nicht. Es kommt zu keinem „Nass-Effekt“, die naturgegebene Farb-Range des Steins bleibt voll und ganz erhalten.
Der Zwischenraum zählt: Fugen reinigen
Moose, Reste von Pflanzen und allerlei kleine Verschmutzungen lagern sich auch in den Zwischenräumen einzelner Platten ab. Wie reinigte man die Fugen? Bei Natursteinplatten kommt es zum einen auf die Verlegung an: Sind Platten lose (also nicht auf Mörtel verklebt) z.B. in einem Splittbett verlegt, kann durch Wind und Wetter ausgewaschener Splitt leicht wieder mit einem Besen eingekehrt werden. Bei Natursteinplatten, die mit einer Mörtel-oder Pflasterfuge verlegt wurden, kann übrigens der Hochdruckreiniger bei Hartgesteinen wie Granit oder Quarzit verwendet werden. Aber es sollte nicht mehr als 120 bar an Druck bei der Terrassenreinigung auf den Boten treffen und mindestens 20 cm Abstand eingehalten werden.
Sie wünschen sich mehr Infos zur Imprägnierung von Natursteinplatten? Dann lesen Sie unseren Magazinbeitrag: Imprägnieren von Terrassenplatten.
Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.
Holzterrassen reinigen
Was für Natursteinplatten auf der Terrasse bei der Verwendung des Hochdruckreinigers gilt, das gilt auch für Holzterrassen: Gerade bei witterungsbeständigen Holzsorten sollte auf diese Art der Reinigung verzichtet werden. Warum? Die Kraft des Wasserstrahls könnte Fugen und Platten schädigen und gerade bei beschichteten Hölzern den Belag zerkratzen oder sogar abtragen.
Um Holzterrassen schonend zu reinigen, am besten zunächst grobe Verschmutzungen abfegen. Je nachdem, wie sehr Ihre Holzterrasse einer Reinigung bedarf, kann es schon reichen, die Holzterrasse mit Wasser und einer Wurzelbürste zu bearbeiten und anschließend mit klarem Wasser abzuspritzen. Bei stärkeren Verschmutzungen (gerade nach den Wintermonaten) kann man auch auf ein bewährtes Hausmittel zurückgreifen und den Terrassenreiniger mit Soda und Speisestärke selbst herstellen. So wird’s gemacht:
Mit einem Hausmittel in 5 Schritten zur sauberen Holzterrasse
- Zunächst mehrere Esslöffel Speisestärke mit lauwarmem Wasser mischen
- Mischung in fünf Litern lauwarmem Wasser verrühren und ca. 100 g Soda dazu geben
- Das Gemisch kurz aufkochen lassen, bis ein Brei entsteht
- Dieser wird warm auf die Holzplatten aufgetragen und ca. 4 Stunden einwirken gelassen
- Dann mit einer Bürste mit groben Borsten abschrubben und die Terrasse mit klarem Wasser reinigen
Betonplatten reinigen
Platten aus Beton auf der Terrasse können auf unterschiedliche Arten gereinigt werden. Bei stärkeren Verschmutzungen kann grober Sand helfen. Fegen Sie mit diesem einmal die Terrasse ab. So wird die Oberfläche poliert und Schmutz entfernt. Die Terrasse ist noch nicht sauber genug? Dann können Sie zum Hochdruckreiniger greifen. Um die Fugen zu schonen ist es empfehlenswert, mit einem speziellen Aufsatz zu arbeiten. Bitte beachten: Fugen können bei dieser Reinigungsvariante ausgeschwemmt werden. Damit das nicht passiert, können Fugen vorab mit Fugenpflastermörtel versiegelt werden. Toller Nebeneffekt: Mit dem Mörtel beugen Sie erneuter Unkrautbildung vor.
Sie möchten auf Spezial-Reiniger und den Einsatz eines Hochdruckreinigers verzichten? Es gibt einfache Alternativen, wie Betonboden gereinigt werden kann.
Ohne chemischen Reiniger: Terrasse mit Betonplatten reinigen
Natürlich kann auch Beton outdoor mit Hausmitteln gereinigt werden. Beliebt und häufig eingesetzt für die Pflasterreinigung werden Essigreiniger oder in Wasser verdünnte Essigessenz. Diese einfach kurz auf den Platten einwirken lassen und anschließend mit klarem Wasser abspritzen.
Dachreinigung und Fassadenreinigung
Verputz und Klinger an Ihrer Hausfassade haben schon bessere Tage gesehen und könnten ebenfalls eine kleine Reinigung vertragen? Wer die Fassade des eigenen Heims selbst wieder zum Strahlen bringen will, braucht dafür nur lediglich ein Fassadenreinigungsmittel und einen Hochdruckreiniger.
Achtung mit verputzen Fugen zwischen Klinkern: Gerade bei älteren Häusern können diese durch den Druck des Wasserstrahls beschädigt werden.
Ist die Fassade aus Beton, benötigen Sie ein spezielles Fassadenreinigungsmittel, das aus einer Mischung von Phosphorsäure und Wasser besteht.
Hinweis: Das benutze Wasser, egal ob chemisch versetzt oder nicht, muss entsorgt werden.
Algen, Moos und Co. trübt den Blick von der Terrasse auf das Haus? Wer sein Dach säubern möchte, kann selbst zum Hochdruck-oder Dampfreiniger greifen. Aber Vorsicht: „Das Wasser kann jedoch zwischen den Ziegel-und Betonplatten in das Haus eindringen“, weiß Ulrike Heuberger vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks Köln.
Wer bei Dachreinigung auf der sicheren Seite sein will, kann auch eine Fachfirma beauftragen, Verschmutzungen professionell zu entfernen.
Wie Sie sehen: Den eigenen Sonnenplatz, Dach und Fassade für die warme Jahreszeit in Schuss zu bringen ist nicht weiter schwer und bedarf nur weniger Handgriffe und etwas Know-how. Somit steht entspannten Stunden auf der Terrasse nichts mehr im Wege!
Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Verlegers oder Experten.
[Fotos rechts, 5: Jamie Hooper, 6+7: Marina Lohrbach: © / Fotolia.com.]