Verfärbungen bei Naturstein
Rostflecken und Verfärbungen vermeiden oder entfernen
Wer weiß, woher Flecken kommen und die Eigenschaften von Naturstein oder Feinsteinzeug kennt, kann selbst hartnäckige Flecken zügig reinigen.
Verfärbungen, Rostflecken oder Ausblühungen auf Natursteinen kommen in den meisten Fällen durch Fehler in der Planung und Durchführung von Verlegearbeiten zustande. Die häufigsten Ursachen von Verfärbungen sind färbende Substanzen, die aus den verwendeten Baumaterialien herausgewaschen werden oder Schmutz, der von oben auf die Naturstein-Terrasse gelangt.
Sehen Sie anhand von Beispielen wie Schäden auf Naturstein entstehen, wie die Schadensursache verhindert werden kann und welche Lösungen es gibt, damit Naturstein innen wie außen auf der Terrasse wieder sauber und blitzblank wird!
Verschmutzung durch Tiere oder Pflanzenreste beseitigen
Vor allem im Spätsommer und Herbst können Pflanzenteile durch das Herabfallen von Laub, Früchten und Beeren oder durch Kot von Vögeln und andere Tieren auf die Natursteine gelangen und Flecken auf den Steinoberflächen bilden. Verfärbungen können vielfarbig sein; beige bis hellrot oder lila bis dunkelviolett, wenn Vögel über der Terrasse Teile von Beeren und Früchte verlieren.
Reinigung: In trockenem Zustand Blätter und Schmutz wie Vogelkot einfach abkehren. Bei Verfärbungen, die schon in die Oberfläche des Steins eingedrungen sind, hilft es die Bodenplatten mit Wasser und einem Naturstein-geeigneten Reinigungsmittel, z.B. mit der Wischpflege von Lithofin, zu reinigen.
Bei besonders hartnäckigen Flecken die Fläche in einem zweiten Schritt mit Wasser und Zugabe von Grundreiniger oder Außenreiniger schrubben. Vor der Anwendung die Produktinformationen des Mittels beachten.
Algen- und Moosbekämpfung auf Naturstein
Ein Grünbelag auf Naturstein stammt in der Regel von Algen, die sich auf dem Naturstein angesiedelt haben. Ursache kann zum Beispiel eine tropfende Regenrinne sein, was zu einer stetigen Wasseraufnahme des Natursteins und dem deutlich sichtbaren Grünbelag führte. Die feuchten Flecken werden zu einem idealen Nährboden für Algen.
Reinigung: Zur Algenbekämpfung eignen sich z.B. ein Grünbelags-Entferner oder ein Außenbereich-Reiniger von Lithofin. Flächen, die einen sehr starken Grünbelag haben, können auch von einem Fachbetrieb für Fliesen- und Natursteinpflege gereinigt werden.
Da Sandstein ein Weichgestein ist und säurehaltige Reinigungsmittel nicht gut verträgt, sollte im Speziellen darauf geachtet werden auf diesen Naturstein abgestimmte Reinigungsmittel zu verwenden. Nach der Behandlung noch eine Imprägnierung auftragen, dann wird der Naturstein besser vor neuen Flecken, Verfärbungen oder Algenbefall geschützt.
Flecken aufgrund von Verlegefehlern
Bei folgendem Beispiel wurden Schieferplatten verlegt, das Ergebnis nach der Verlegung: eine klebrige und fleckige Oberfläche des Natursteins mit hellen Verfärbungen. Ein professioneller Reinigungs-Service für Naturstein und Steinsanierung entdeckte die Ursache der Flecken: Die Schieferplatten wurden verlegt und fest verfugt. Anschließend wurde Leinöl auf den Naturstein aufgetragen.
Leinöl eignet sich generell um Bodenbeläge aus Naturstein oder Holz schmutz- und wasserabweisend zu machen und um der Farbe Glanz zu verleihen. Es eignet sich jedoch nicht für die Anwendung im Freien und für die Kombination mit dem Epoxydharz-Fugenmaterial. Die Verbindung von Leinöl mit der Epoxydharzfuge war die Ursache für die Flecken auf der Naturstein-Oberfläche.
Reinigung: Die Natursteinplatten benötigen eine Grundreinigung mit Reinigungsmitteln für Naturstein. Mit einem verdünnten Zementschleierentferner wird der Grauschleier entfernt. Nach der Fleckentfernung zeigt sich das gewünschte Ergebnis: Der Naturstein ist wieder fleckenfrei und die eindrucksvolle Farbe des Schiefers kommt nun glänzend zur Geltung.
Um neue Flecken vorzubeugen wird die Terrasse schließlich mit einer Imprägnierung behandelt. Diese hat übrigens den gleichen Effekt wie Leinöl, ist wasser- und schmutzabweisend, ist aber für Naturstein viel besser geeignet.
Was hilft bei rostbraunen Flecken?
Hässliche rotbraune Flecken, die auf Naturstein entstehen, sind Rostflecken. Bei diesem Beispiel (siehe Bilder unten) wurde als Bettungsmaterial Kies verwendet, das Eisenmineralien enthält. Viele der Kiesel weisen sichtbare Rostflecken auf. Durch Staunässe löst sich aus dem Kies Eisen, dieses wurde durch Verdunstung durch die Granitplatten und Fugen nach oben transportiert und an den Oberflächen der Natursteinplatten als Rost abgelagert.
Wie können nun die Rostflecken entfernt werden?
Reinigung: In diesem Fall ist es leider nicht mit einer schnellen Reinigung des Natursteins getan. Da die Rostflecken durch das falsche Bettungsmaterial entstanden sind, müssen die Kiesel komplett ausgewechselt werden. Würde man lediglich die oberflächlichen Verfärbungen mit einem Rostentferner, Rostlöser oder Rostumwandler behandeln, würden sich im Laufe der Zeit neue Rostflecken bilden.
Nach dem Auswechseln des Bettungsmaterials werden die Natursteinplatten einer Grundreinigung mit Produkten zur Entfernung von Rostflecken unterzogen (z.B. Rost-EX von Lithofin). Die Verwendung des Rostentferners zeigt Wirkung und die Naturstein-Terrasse präsentiert sich jetzt in ihrem ursprünglichen fleckenfreien und modernen Granit-Look!
Ursachen von Verfärbungen auf Naturstein:
Verfärbungen durch Salze – falsche Anwendung von Reinigungsmitteln
Eine mögliche Ursache für Verfärbungen sind Salze oder Säuren, die durch falsch angewendete Reinigungs- und Pflegemittel auf den Naturstein gelangen. Durch die Salze können einerseits helle Ausblühungen an den Natursteinoberflächen entstehen, andererseits Kristalle in kleinen Poren und Mikrorissen des Natursteins gebildet werden.
Wenn Letzteres passiert, besteht die Gefahr, dass es durch das Auskristallisieren der Salze zu Rissen und Abplatzungen kommt, da Salze beim Auskristallisieren ihr Volumen vergrößern und somit den Naturstein sprengen. Dies führt zu Schäden an den Natursteinen, die nicht so leicht ausgebessert werden können. Verfärbungen an der Oberfläche können hingegen noch durch geeignete Reinigungsmittel oder entsprechende Verfahren entfernt werden.
Vermeidung: Pflege an den Naturstein anpassen und die geeigneten Reinigungsmittel verwenden.
Terrassenplatten verlegen: Geeignete Baumaterialien verwenden
Bei der Natursteinverlegung Mörtel oder Splitt verwenden, der für den Naturwerkstein geeignet ist. Bei Baumaterialien sind vor allem Bettungsmaterial und Fugenmaterial kritisch. Aus qualitativ schlechten, nicht zertifizierten Kiesen/Sanden/Splitten können im Material enthaltene Eisenminerale und Manganverbindungen ausgewaschen werden.
Diese Prozesse können schon während der Verlegung stattfinden oder erst nachträglich einsetzen; sie treten vor allem dann auf, wenn es in der Unterkonstruktion häufig zu Staunässe kommt. Die gelösten Stoffe gelangen anschließend mit Hilfe von Verdunstungsprozessen durch die Fugen und durch Poren/Kapillaren in den Natursteine an die Oberfläche der Natursteine und lagern sich dort als Verfärbungen ab.
Verfärbungen verhindern: Wählen Sie für die Verlegung Ihrer Bodenplatten und Fliesen einen kompetenten Naturstein-Verleger, der Erfahrung mit der Verlegung von Naturstein hat.
Falls Sie Naturstein selbst verlegen möchten: Verwenden Sie für Terrassenplatten Bettungsmaterial aus Edelsplitt. Nicht geeignet als Bettungsmaterial ist Flusssand/-kies, da bei diesem Material ein erhöhtes Risiko besteht, dass eisenhaltige Verunreinigungen und organische Komponenten im Baustoff enthalten sind. Diese Stoffe sind die Hauptverursacher von Verfärbungen! Mehr lesen über die Verlegung von Naturstein auf Edelsplitt.
Auch bei der Verlegung indoor gilt: Verlege-Produkte für Naturstein verwenden
Neben den bisher aufgeführten Verfärbungsursachen gibt es noch weitere Gründe warum Natursteine Verfärbungen aufweisen können. Diese Verfärbungen treten vor allem bei der Verlegung von Natursteinen in Mörtel und der Verfugung mit Silikon auf.
Sehr häufig kommt es während der Austrocknungsphase von in Mörtel verlegten Natursteinen zu hellen Verfärbungen im Bereich der Fugen. Diese werden meistens durch Kalk verursacht. Insbesondere wenn Natursteine mit Silikonen verfugt werden, kann es zu Randzonenverfärbungen an den Natursteinen kommen. Dies wird durch organische Komponenten in den Silikonen verursacht, so genannte Weichmacher. Es entsteht ein speckiger Rand in den Natursteinen.
Verlegefehler vermeiden: Auf jeden Fall sollte bei der Verlegung von Naturstein immer ein ausgewiesener Natursteinmörtel verwendet werden. Fertig gemischte Natursteinmörtel enthalten Trass, Trass bindet den bei der Austrocknung des Mörtels entstehenden Kalk. Eine konstant gleiche Mischqualität von fertigen Natursteinmörteln und weitere im Mörtel enthaltene Zuschlagstoffe schützen vor Verfärbungen.
Auch die Verwendung ausgewiesener Naturstein-Silikone ist sehr zu empfehlen. Denn die geringen Mehrkosten von Natursteinsilikon stehen nicht im Vergleich zu dem hohen Aufwand, der entsteht, wenn verfärbte Natursteine gereinigt werden müssen. Kalkflecken können durch Kalkentferner und Zementschleierentferner relativ einfach entfernt werden. Vor der Entfernung ist aber an einer unauffälligen Stelle oder einer nicht gebrauchten Natursteinfliese zu prüfen, ob das Mittel für den Stein geeignet ist.
Bauschmutz kann zu Verfärbungen von Naturstein führen
Wird ein Haus gebaut, ist das gesamte Grundstück zunächst eine Baustelle. Innen wie außen wird gebaut, gesägt, verlegt und verdichtet. Liegt der Natursteinboden schon, während andere Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, droht Verschmutzung von oben durch zahlreiche Materialien. Flugrost und andere Baustoffreste, die bei nachfolgenden Baumaßnahmen entstehen, können sehr schwierig zu entfernende Verfärbungen oder Rostflecken bilden.
Verfärbungen vermeiden: Führen Sie möglichst alle begleitenden Bauarbeiten vor der Verlegung der Natursteine durch. Sollten weitere Baumaßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt notwendig sein, decken Sie die Natursteine vor Beginn der Arbeiten ab. Gelangt dennoch Schmutz auf die Natursteine, sollte er zügig wieder entfernt werden.
Übrigens: Haben Sie weitere Fragen zur Reinigung und Pflege von Naturstein? Unsere Naturstein-Berater helfen Ihnen gerne weiter!
Hinweis: Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.
Fotos 3, 4 und 5 (von oben): ©Fa. Gerhard Wurzenberger
Foto 7: ©Kenny / Fotolia.com
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