Mauersteine verlegen
Trockenmauer, Mörtelmauer und Mauerwerk-Varianten
Welche Verlegearten für Mauern gibt es?
Mauersteine können, je nach Bearbeitung der Lager- und Stirnflächen (die unteren und seitlichen Oberflächen), auf unterschiedliche Weise verlegt werden. Es wird zwischen der Verlegung im Mörtel und der Trockenmauer unterschieden.
Naturstein-Mauersteine, die eben bearbeitete Lager- und Stirnflächen haben, sollten für eine gute Stabilität als Mörtelmauer verlegt werden. Hierbei wird Montagekleber zur Verfestigung der einzelnen Schichten verwendet. Bei unebenen Lager- und Stirnflächen werden diese mit Mörtel verbunden.
Einfache Schichtarbeit: Die Trockenmauer
Eine Trockenmauer ist relativ einfach zu errichten. Wichtig ist hierbei, dass die dafür verwendeten Mauersteine eine leicht unregelmäßige Oberfläche haben. Dadurch verkanten sich die Steine und können nicht verrutschen. Natursteine mit spalt- oder bruchrauen Oberflächen eignen sich daher am besten für eine Trockenmauer. Ein weiterer Stabilitätsfaktor der Trockenmauer ist das Eigengewicht der Steine.
Für eine Trockenmauer spricht die besonders natürliche Ausstrahlung. Die Fugen, die nicht mit Mörtel gefüllt werden, lassen Hohlräume entstehen, die ansprechend bepflanzt werden können. Auch der ökologische Wert einer Trockenmauer sollte erwähnt werden - die vielen kleinen Nischen in einer Trockenmauer bieten z. B. Wildbienen, Eidechsen & Co Schutz.
Das sollten Sie beachten
Mit geeigneten Mauersteinen ist eine Trockenmauer mit etwas handwerklichem Geschick einfach zu errichten. Wenn eine Trockenmauer allerdings direkt neben einer Straße verläuft oder sie weit höher als ein Meter sein soll, ist es ratsam, einen Fachmann damit zu beauftragen, um keine Risiken bezüglich der Stabilität einzugehen.
Trockenmauer verlegen step by step
Um eine Trockenmauer aus Naturstein-Mauersteinen zu errichten, muss zunächst die Planung der Mauer und das Anlegen eines Fundamentes erfolgen.
Dazu wird das Fundament mit Richtschnüren markiert. Es muss etwas breiter sein als die geplante Mauer.
- Step 1: Nehmen Sie einen Aushub von 20-40 cm vor
- Step 2: Bringen Sie Schotter als Frostschutzmaterial ein und verdichten Sie die Schotterschicht
- Step 3: Nun verlegen Sie die erste Schicht Mauersteine - mit Hilfe einer Wasserwaage auf gerade Ausrichtung achten
- Step 4: Lassen Sie die Fugen offen
- Step 5: Verlegen Sie die Mauersteine Schicht für Schicht, wobei jede Schicht versetzt zur darunterliegenden sein sollte
Ein Abschluss der Mauer ist nicht notwendig.
Besonders stabil: die Mörtelmauer
Wenn eine Mauer mit Mörtel errichtet werden soll, gibt es eine Vielzahl an Mauersteinen, die sich dafür eignen. Sowohl Ziegel oder Betonmauersteine können dafür verwendet werden, aber natürlich auch Natursteine. Für Mauersteine aus Naturstein, die über besonders ebene Stirn- und Lagerflächen (die nicht sichtbaren Flächen der Mauersteine) verfügen, wird das Mörtelmauerwerk auch explizit empfohlen.
Wichtig bei einer Mörtelmauer ist ein stabiles Fundament aus Beton. Zudem muss die Mauer gegen Feuchtigkeit geschützt werden, um Risse zu vermeiden.
Mauern, die mit Mörtel errichtet werden, verfügen über eine große Stabilität. Sie können daher auch als Sitzfläche im Garten dienen oder bei Hanggrundstücken eine stützende Funktion haben.
Mörtelmauer verlegen: So geht's
Das Errichten einer mit Mörtelmauer erfordert handwerkliches Geschick und etwas mehr Vorarbeit. Um eine Mörtelmauer aus Naturstein-Mauersteinen zu errichten, muss zunächst die Planung der Mauer und das Anlegen eines Fundamentes erfolgen. Bezüglich der Tiefe des Fundaments gibt es beim örtlichen Bauamt genaue Angaben.
1. Errichtung des Betonfundaments
- Das Fundament mit Richtschnüren markieren. Es muss breiter sein als die geplante Mauer (mindestens 10 cm)
- Zunächst sollten mindestens 80 cm Aushub erfolgen
- Danach mindestens 50 cm Schotter als Material für Frostschutz einbringen und schichtweise verdichten (mit Stampfer oder Rüttelplatte)
- Anschließend eine Schalung für das Betonfundament anbringen
- Betonfundament gießen, glatt abziehen und trocknen lassen
- Dünne Mörtelschicht aufbringen und Mauerschutzfolie anbringen
2. Mörtelmauer anlegen
- Dicke Mörtelschicht auf das getrocknete Betonfundament aufbringen
- Danach die erste Schicht Mauersteine verlegen - mit Hilfe einer Wasserwaage auf eine ebene Ausrichtung achten
Beim weiteren Vorgehen beachten! Haben die Mauersteine ebene Stirn- und Lagerflächen oder unregelmäßige Oberflächen?
Mauersteine mit geraden Stirn - und Lagerflächen
- Bei Mauersteinen mit geraden Stirn- und Lagerflächen diese Schicht für Schicht aufbringen und jeweils mit Montagekleber verkleben
- Die Fugen zwischen den Stirnseiten der Mauersteine offen lassen
Mauersteine mit unregelmäßigen Stirn- und Lagerflächen
- Mauersteine Schicht für Schicht mit Mörtelbett zwischen den Reihen verlegen und Fugen an den Stirnseiten fortlaufend mit Mörtel schließen
3. Abschluss der Mauer
- Noppenfolie um Fundament und erste Mauersteinreihe anbringen
- Reste des Aushubs auffüllen
- Noppenfolie kürzen
Geradlinig oder dynamisch: Schichtmauerwerk-Arten
Je nach den Formaten der Mauersteine gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Mauer zu gestalten. Mit gleichformatigen Steinen lässt sich ein einfaches Schichtmauerwerk errichten, bei dem jede Schicht die gleiche Höhe hat und die Steine versetzt zur unteren Schicht verlegt werden.
Mit Mauersteinen verschiedener Formate lässt sich ein reizvolles, regelmäßiges Schichtmauerwerk errichten. Hierbei wechseln sich Schichten verschiedener Höhen miteinander ab. Es gibt verschiedene Varianten, wobei die Steine mit den größten Formaten immer die unterste Mauerschicht bilden sollten. Danach können sich schmalere Schichten mit etwas höheren Schichten abwechseln.
Besonders natürlich und rustikal charmant ist die Wirkung eines unregelmäßigen Schichtmauerwerks. Hierbei werden bei verschiedenen Schichten einige Mauersteine verwendet, die über die Schichthöhe aufragen und in der darauffolgenden Schicht mit Steinen schmaleren Formates wieder ausgeglichen werden. Dabei entsteht eine reizvolle, unregelmäßige Optik. Die Schicht in der Mitte der Mauer sollte idealerweise eine einheitliche Schichthöhe haben.
Hinweis: Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.